Feine Nasen für den Artenschutz

Hunde suchen nach Drogen, Sprengstoff und vermissten Menschen. Sie können aber auch seltene Tieren und Pflanzen erschnüffeln. Von Markus Hofmann

vom Recherche-Kollektiv Flugbegleiter:
8 Minuten
eine Frau, die mit einem Hund spazieren geht [AI]

Noch hat das Training nicht begonnen. Doch die dreijährige Mischlingshündin Miruna liegt bereits rasch hechelnd im hohen Gras. Es ist 19 Uhr, das Thermometer zeigt knapp 30 Grad Celsius. Einer der ersten heissen Tage des Jahres sorgt in der Schweiz gerade für hochsommerliche Stimmung. Zum Glück führt die 750 Meter lange Trainingsstrecke der Aare entlang. In diesem Fluss, der nicht weit von hier entfernt in den Rhein an der schweizerisch-deutschen Grenze mündet, kann sich Miruna zwischendurch abkühlen.

Seit einem halben Jahr übt Miruna zusammen mit ihrem Frauchen, der Biologin und Tierrettungsfahrerin Lara Schaufelberger, einem Tier auf die Spur zu kommen, das sich erst seit kurzem wieder in der Schweiz einfindet: dem Fischotter. Vor 30 Jahren war der Fischotter hier ausgerottet. Doch nun mehren sich die Anzeichen, dass er aus Österreich und Frankreich in die Schweiz einwandert. In den letzten Jahren konnte er immer wieder beobachtet werden. Auf welchen Wegen die Fischotter zurückkommen und wo sie sich ansiedeln, wollen Biologen nun herausfinden – auch um allfälligen Konflikten vorzubeugen. Denn die putzigen Tiere sind nicht überall gerne gesehen; vor allem Fischzüchter fürchten Verluste durch die geschickten Räuber.

ein Hund, der auf einem Baumstamm spazieren geht [AI]
Miruna ist noch in Ausbildung. An diesem heissen Abend fällt es ihr nicht leicht, die Otterlosungen zu finden.
eine Nahaufnahme eines Felsens [AI]
Der Otterkot, der für den Spürhund ausgelegt wird, stammt dieses Mal aus der freien Natur. Manchmal beziehen die Biologinnen die Losung auch aus Zoos.
eine Frau und ein Hund im Wasser [AI]
Die intensive Suche erhitzt den Körper des Hundes. Lara Schaufelberger ermuntert Miruna dazu, sich im Fluss abzukühlen.
eine Frau kniet an einem felsigen Ufer [AI]
Die Biologin Denise Karp darf der Hundeführerin nicht verraten, wo sie die Otterlosungen versteckt hat. Dies könnte das Training beeinflussen.
Eine Frau und ein Hund an einem felsigen Strand [AI]
Die Hunde kriegen eine Belohnung, wenn sie eine Losung entdeckt haben. Miruna darf einen Ball apportieren und etwas fleischigen Brotaufstrich aus der Tube schlecken.
zwei Frauen, die mit einem Hund an einem felsigen Ufer entlang gehen [AI]
Miruna schnüffelt, Trainingsleiterin Denise Karp filmt das Training, und Lara Schaufelberger ruft ihrem Hund motivierend zu, nach dem „Otter“ zu suchen.
eine Person, die ein Reagenzglas hält [AI]
Nach dem Ende des Trainings sammelt Denise Karp den Otterkot wieder ein. Nichts soll von dem in der Schweiz noch sehr seltenen Tier verschwendet werden.