„Abenteuer als nachhaltige Erfahrungsmöglichkeit retten“
75 Jahre Reinhold Messner – eine sportphilosophische Hommage
Mit fünf spektakulären Fotografien aus Alpen und Iberischem Randgebirge
Es gilt, das Abenteuer als nachhaltige Erfahrungsmöglichkeit zu retten.
Zitat: Reinhold Messner [Quelle unten]; sportphilosophische Betrachtungen: Martin C Roos.
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Der Sportphilosoph sieht vor allem den jungen Messner als Rebell gegen das Streben nach Sicherheit, gegen Sattsein und Gleichmaß. „Wir ersticken an unserem Sicherheitsbedürfnis.“ Die moderne Gesellschaft versuche alle Risiken zu domestizieren und das Unberechenbare zu töten. Was jedoch hat das damit zu tun, wie Messner seinerzeit (als erster) ohne künstlichen Sauerstoff den Everest zu bezwingen? Oder damit, keine Bohrhaken zu setzen beim Klettern?
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Ob Himalaja, Antarktis oder Nordpol: Dass Messners "Lebens-Rezepte“ sich nicht uneingeschränkt zum „Nachkochen“ eignen, liegt für uns Otto-Normal-Abenteurer auf der Hand. Aber gerade darin liegt wohl das Missverständnis, dem viele von Messners Kritikern erliegen: Der Südtiroler hat seine Risikotechniken in erster Linie für sich selbst inszeniert. Darauf besteht er in einem von Caysa editierten Interview [2].
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Unbenommen sei Messner, eine Möglichkeit gefunden zu haben, das Leben als Kunstwerk zu verstehen. Auch wenn den „Lebenskünstler“ durch seine Selbstinszenierung eine Art Mitschuld trifft, dass sich Extremsport als käufliche Dienstleistung etablierte: als jener Dienstleistungssport, den Messner ja auf der anderen Seite vehement kritisiert. Diese Kritik dürfen Extrem-Abenteurer heute insofern als höhnisch auffassen, als die im Zuge des Dienstleistungswesens wachsende Technisierung die Risiken des Grenzgangs und damit die Möglichkeit zu „Risikotechniken“ tilgt.
Quellen
- Reinhold Messner: Gobi – die Wüste in mir; Dumont 2019.
- Volker Caysa, Wilhelm Schmid (Hrsg.): Reinhold Messners Philosophie; Suhrkamp 2002.
- Friedrich Wilhelm Nietzsche: "Also sprach Zarathustra: Ein Buch für Alle und Keinen" (1883—1885), Kapitel 20.