Deutschland-Radreport: Von Milch und Miseren in Holstein

Per Fahrrad durch alle Bundesländer – Leseprobe: Kapitel 1 von 16.

12 Minuten
Nahaufnahme der silbrigen Beutel mit dem Aufkleber „Bio-Stutenmilch“

Jenseits der Metropolen bin ich durch die Republik getourt. Staune im Norden über ein Ehepaar, das alte Apfelsorten rettet, und im Süden, wie ein Rentner über Deutschland wettert. Im Ruhrgebiet erfahre ich, wie politisch die Jugend sein kann. In Berlin erzählen mir Stasi-​Opfer von Heimatliebe und gewaltlosem Protest. Dies und unendlich mehr erlebte ich auf meiner 2.451 Kilometer langen Fahrt durch alle Bundesländer. Hier kommt Kapitel 1.

Holsteinmisere, Trabileiche, Schussanlage

Berlin hat eine Tankstelle mit Ölkanne und Scheibenspray, aber keinen Supermarkt. Berlin hat einen Potsdamer Platz, aber keinen Späti. Zauberhaftes hässliches Berlin, lungerst klinkerfein zwischen sattgelben Rapshügeln, aber deine Imbissbude ist zu. Als ob spröder Humor satt machte. Kurfürstendamm, Heerstraße, Unter den Linden: Kalorienarme Worthülsen sind das!

Straßenschild „Potsdamer Platz“ im holsteinischen Berlin.
Eine nicht ganz so mondäne „Location“ wie das Original in der Hauptstadt.

Einen Monat will ich durch Deutschland radeln. Aber schon nach einer Stunde kämpfe ich mit einer Misere an diesem Maimorgen. Ich brauche Verpflegung, und es gibt: nichts.

Neun Monate Landeskunde liegen hinter mir: Kultur- und Naturräume vergleichen, Partei- und Industrielandschaften studieren, hineinzoomen ins Straßengewirr zwischen den Metropolen, hunderte Dörfer und Städtchen im Blick, tausendmal ›Zur Route hinzufügen, klick.‹ Mein Reiseplan leidet an bösartigem Streckenwachstum. Auf über 2300 Kilometer bläht sich mein Rundkurs durch die Republik. Also verordnete ich dem Gepäck strengste Diät, ganz naiv rechnend:

Route gebläht, Reisetage fix = Tempo rauf, Gepäckvolumen runter.

Ein Packsack mit sechzehn Litern, sinnierte ich: Das passt für die sechzehn Bundesländer; Essbares kaufst du einfach unterwegs. Da hatte ich noch keine Ahnung von Berlin, von der Provinz, vom Heute jenseits der Städte und von all den Hungerlöchern, die ich würde meistern müssen: im Sauerland genauso wie im Havelland, in Anhalt ebenso wie in Schwaben.

Im Dörfchen Berlin muss ich mich erst daran gewöhnen, wie kleine Miseren sich manchmal ins kleine Glück wenden. Dass ich hinter Berlin so ausgefallen frühstücke wie niemals – Milch von der Stute: So etwas macht mich übermütig, und im Nu ist all die Anspannung des ersten Reisetags verflogen. Meine innere Stimme:

Trotzdem solltest du auch Übermut im Zaum halten. Lass dir von deinem inneren Skeptiker gesagt sein: Du bist zu verbissen und bekommst nur deswegen erst einmal die Berlinkrise, weil du über hochfliegenden Fahrplänen die eigene Sturheit nicht erkennst: Derart jott-we-de beginnst du deine Deutschlandroute! Hauptstadt Berlin wäre der einfache und einleuchtende Startpunkt. Aber dieses winzige Berlin – nicht einmal übernachten lässt sich da.

DeutschLAND, verstehst du? Mir geht’s vorrangig eben nicht um große Städte. Ich will das Land im Kleinen unter die Räder nehmen, über die Dörfer fahren, mit Menschen in winzigen Städten reden. Durch viel Grün soll mich das Rennrad tragen, über kurvige Sträßchen und schrullige Weiler.

Deutschlandkarte mit 24 markierten Übernachtungsstätten.
24 Etappen für 2451 Kilometer: Beginnend in Holstein durchmaß ich als RadelnderReporter alle 16 Bundesländer, im kleinen Gepäck die große Recherche-Frage: Wie geht's Deutschland? – Antworten gibt mein Buch „Zwei Räder, ein Land“, ISBN 978–3–7497–9757–8.

Berlin in Schleswig-Holstein ist erster Stopp auf der Reise, aber losgefahren bin ich in Gießelrade. Schlichte Höfe und Häuser lehnen dort rücklings an einer Waldeshöhe. Am Dorfrand beginnt die Trave, kümmerlich rinnt sie aus einem verbuschten Pfuhl. Holsteinische Schweiz heißt offiziell der Landstrich. Ich halte Ausschau nach zünftigen Bergen, finde aber nur eine Art Sofalandschaft, auf der Ackerhügel sich zu gutmütigen Polstern formen. Erster Weiler zwischen den Hügeln: Sarau. Es gibt einen Gutshof mit Werbetafel am Sträßchen. Zu sehen ist ein Gockel auf einem Schwein, zu lesen ›Bauer Schramm, Fleisch mit Qualität‹. Schramms Tafelschwein ist grün, vielleicht lebt es hier im Einklang mit der Natur – und besonders lang, weil Kundschaft rar ist in dieser abgeschiedenen Gegend.

Exakt ein Auto begegnet mir bis Seekamp. Ich quere das Wässerchen namens Berliner Au und rolle Unter den Linden ein. ›Unser Berlin ist 22 Jahre älter als die Hauptstadt‹ vermeldet die amtliche Webseite Trave-Land. Gut fünfhundert Einwohner hat dieses Berlin, gegründet von Fürst Berolin, 1215 erstmals erwähnt. Zu Kaisers Zeiten dienten Holstein-Berliner in Hauptstadt-Berlin. Aus Jux und Größenwahn importierten sie Straßennamen in die Heimat. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte man Ernst, ließ sich von Westberlin original Straßenschilder spendieren. Unter den Linden 1, an dieser Adresse stehe ich jetzt. Mit Frühstücksfrust, denn die dortige Imbissbude hat noch zu.

Ortsschild von Berlin, an dem das Rennrad des RadelndenReporters lehnt.
Mit dem Rad in 2 Minuten durchquerbar: Das 500-Seelen-Dorf Berlin, in der Holsteinischen Schweiz.

Probevisite an Berlins einzigem Gasthaus: Es öffnet noch später. Und die Tankstelle? Ölkanister und Scheibenspray. Das Nebengebäude heißt ›Super Markt H. Hey‹. Aber drinnen, hinter erblindenden Scheiben, sehe ich nur den Podex eines Mopeds, Segeberger Kennzeichen. »Hat vor ein paar Jahren dicht gemacht« ruft mir eine tankende Frau herüber, die mich Hey starren sieht. »Bis zum nächsten Supermarkt sind es so sieben Kilometer, nach Norden raus.« Ich will nach Süden. Warum hat der Markt zugemacht? Die Frau sagt, immer mehr Menschen boykottierten den Laden. »Die Besitzer stellten sich aber auch an! Wenn da jemand auch nur eine Minute zu spät kam, nach Ladenschluss, haben die den nicht mehr reingelassen.« Als ich der Frau meine Hungermisere schildere, darf ich ihr nach dem Tanken von der Potsdamer in die Heerstraße folgen. Dort betreibt die Frau zusammen mit der Familie einen Haflingerhof, Hauptprodukt Stutenmilch. »Aber so früh am Tag ist noch nicht fertig gemolken, da kann ich Ihnen nur Tiefgefrorene anbieten.«

Nahaufnahme der silbrigen Beutel mit dem Aufkleber „Bio-Stutenmilch“
In der Holsteinischen Schweiz besteht Aussicht auf wohlschmeckende Notnahrung: Gefrorene Stutenmilch.

Ich überlege nicht lange. Wenig später glänzt auf meiner Packtasche, silbrig und unterm zarten Flaum frischen Reifs, ein flacher Viertelliter-Beutel mit Demeter-Logo. Klar muss ich warten, bis die Stutenmilch angetaut und trinkbar ist. An Niedersachsens Milchtankstellen werde ich ab Morgen schneller zum Zuge kommen.

Denke ich, wieder einmal. Dreißig Stunden später werde ich bereuen, mich darauf verlassen zu haben.

Kaum bin ich in Fahrt, halte ich am Ortsende Berlins, Gutshof gucken. Das Gemäuer schimmert nicht klinkermodern kühl, es glänzt warmrot im Gewand alter Steine. Oben prangt ein trabendes Pferd als Wetterfahne. 1925: Schnörkeleisen verkünden das Baujahr. Respekt, es war das Jahr einer wirklichen Misere. Landwirtschaftliche Geräte waren teuer, Kreditzinsen hoch. Zudem litten Bauern unter Preisdruck, weil die Weimarer Republik 1925 erstmals Agrarprodukte aus dem Ausland zuließ.

Die Bauernmisere kumulierte in der Landvolkbewegung, die von Holstein auf die gesamte Republik übergriff. Viele Bauern radikalisierten sich, es gab gewaltreiche Demos und Anschläge. Ganz so wie Hans Fallada schreibt in ›Bauern, Bomben und Bonzen‹. Als Blaupause diente ihm Neumünster, gut dreißig Kilometer westlich von Berlin. Dort saß Fallada zweieinhalb Jahre im Gefängnis, weil er, bereits vorbestraft, Geld für Alkohol und Morphin unterschlagen hatte. Im Juni 1928 kam er frei, war später Lokalreporter des General-Anzeiger und Zeuge des Bauernaufstands sowie eines Schauprozesses gegen die Aufrührer. Die Bonzen, das waren zu Falladas Zeiten die Roten. Die Bauern wählten zunehmend braun. Auf dem Boden der Landvolkbewegung gedieh der Nationalsozialismus allzu prächtig – berüchtigt seine Wahlerfolge von 1928 in Holstein und im Kreis Segeberg, zu dem Berlin gehört. Segeberg gerät jüngst wieder in die Schlagzeilen. Dort versucht ein mehrfach verurteilter Rechtsextremist, ein Nazi-Netzwerk auszubauen.

Segeberg endet hinter Steenkrütz, wo heute ein harmloses Netzwerk installiert wird. Rechts der Straße spannt sich nagelneuer Maschendraht um ein Areal, etwas so groß wie ein Badepool. Eben packen die Bauarbeiter ein, ich frage den Bauleiter, was das für ein Gehege wird. »Wir machen hier ein neues Konto auf« scherzt er und ergänzt: »Das gehört hier zu einer Ökobank. Die besteht aus Flächen, welche die Naturschutzbehörden ausweisen, um Firmen oder Privatleute zahlen zu lassen für massive Eingriffe in die Natur. Das kann zum Beispiel eine Straße sein oder ein Bauwerk – kann auch ganz woanders sein als hier oben an der Trave.« Auf dem Steenkrütz-Konto sollen Amphibien heimisch werden. Ich frage, ob so das Land mehr Wildnisgebiete bekommt, die der Bund jetzt einfordert. Nein, sagt der Bauleiter, dafür sei die Landschaft zu kleinteilig strukturiert, ein generelles Holstein-Problem.

Im Mix der Felder variieren die Dörfer. Strenglin steht ernst hinter Gerste, Pronstorf hat ein mondänes Gut. Stallungen werden für ein Festival präpariert, kündigt ein Plakat. Goldenbek signalisiert mir einen ersten Wink in die deutsch-deutsche Vergangenheit: Am Mast einer Seitenstraße weht ein Originalbanner der DDR-Automarke ›Trabant‹. Zu erspähen ist von der Straße aus nichts, auf Klingeln oder Rufen reagiert niemand. Ich frage einen Passanten. Der berichtet, ein Fernfahrer bastelt hier in der Freizeit an Rennpappen.

Besprühter Trabi, oben mit einer riesigen Schraube als Aufziehspielzeug dekoriert,
›Ein Schnäppchen namens DDR‹. So hieß die Rede von Günter Grass im Bundestag am 3.10.1990. Dieser Trabi steht seit 1998 als „Werbegag“ neben dem ›Kleinen Kaufhaus‹ in Berkenthin.

Einen einzelnen Trabi bekomme ich eine Radstunde später dann doch noch serviert. Vorher kredenze ich mir am Rand der Holsteinschweiz ein Mahl aus dem Folienbeutel: Meine Frostmilch ist angetaut, endlich. Schmeckt angenehm mild und nussig, dieses Stutenelixier, gar nicht so tierisch herb wie vermutet. Aber ich brauche mehr, etwas Handfestes, nehme Witterung auf in Berkenthin. Da liegt das ›Kleine Kaufhaus‹ an meiner Route. ›Kohlenhydrate‹ denke ich, erblicke im Schaufenster aber nur Plastikspielzeug – und neben dem Haus eine Leiche. Es ist ein kunterbunt angemalter Trabi mit krätziger Karosserie und erloschenen Kulleraugen über halb abgerissener Stoßstange. Auf dem Dach sitzt das Riesenimitat eines Drehschlüssels. Ob das auch ein Spielzeug ist, frage ich im Kaufhaus. »Ja, das war ein Werbegag, zum 25-jährigen Jubiläum unseres Ladens« klärt mich drinnen die Frau hinter dem Verkaufstisch auf. Ihr Vater hatte das Ding einer seiner Angestellten aus dem Osten abgekauft, die sich von ihrem Lohn ein Westauto leistete.

Ein echtes DDR-Schnäppchen

Wusste Günter Grass davon? Inspirierte ihn die Trabileiche gar? Grass wohnte nur zehn Fahrminuten von Berkenthin, in Behlendorf. Unvergessen nach der Wende: Seine Rede ›Ein Schnäppchen namens DDR‹, gehalten vor dem Bundestag zum Tag der Deutschen Einheit. Er wusste, die Rede würde einen Eklat auslösen, und amüsierte sich später in einem seiner Tagebücher: ›Die Diskussion danach begann wie gewohnt mit »Wo bleibt das Positive?« obgleich ich doch diese deutsche Standardfrage verhöhnt hatte.‹ An der Person Grass, dem großen Kritiker der Einheit, sucht man heute noch nach kleinen Widersprüchen. Einen nahm er mit auf den Friedhof: Obwohl längst aus der Kirche ausgetreten, ließ er sich mit Pastors Segen bestatten.

Mit flauem Magen mache ich den Abstecher nach Behlendorf. Primär geht es mir ums profane Essen; immerhin gibt‘s einen Kiosk. Nebenbei untersuche ich das Sakrale am Grass-Grab. Es ist herrlich weltlich: ein großer Baum, ein großer Stein, viel Grün und kein Kreuz.

Einreise nach Mecklenburg

Güster, Göttin, Besenthal. Meine letzten ›West-Orte‹ tragen marketingtaugliche Namen. Ich selbst tauge zu nicht mehr viel, merke im Steilstück hinauf nach Göttin, wie sehr mir knapp hundert Kilometer in den Beinen stecken. Dann ist die Straße hinüber nach Besenthal auch noch ungehobelt und schmutzig. Und: Ich bekomme meine erste Breitseite. Regenböen von schräg vorn vergällen mir auf nicht endender Geraden die letzten Kilometer vor Mecklenburg. Hinter der mit Wasser und Dreck besprenkelten Brille übersehe ich fast den Pfahl in Deutschlandfarben.

Siehe Cover-Foto Deutschlandbuchs: unten.

Der Pfahl hat das DDR-Signum und ist ein hübsches Museumsstück, das an hässliche Geschichte erinnert. Im Schutz alter Eichen lasse ich den Schauer vorüber, einen Unterstand gibt es an der Anlage des Freiluftmuseums nicht. Ich lehne mein Rad an die Umzäunung und nehme die makabre Parade der Exponate ab, beginnend auf der einst dem ›Imperialismus‹ zugewandten Seite:

  • Streckmetallzaun 3,20 Meter mit Selbstschussanlage
  • bunkerartiger Unterstand für zwei Grenzsoldaten
  • Stahlseilverspannung als Hundelaufanlage
  • Grenzsignalzaun 2,40 Meter, montiert auf tief sitzenden Betongitterwaben und unter Strom gesetzt.

Laut Infotafel gab es entlang der innerdeutschen Grenze rund viertausend Kilometer Aluminiumkabel – rund das Dreifache der Grenzlänge. Fürs Museum haben die Macher jene Sicherungsanlagen, die sich einst auf einer Breite von zig hundert Meter verteilten, auf kleinem Areal verdichtet.

Allzu oft wird das Grenzmuseum dem intakten Gras ums Areal zufolge nicht besucht. Beliebter scheinen Grenzerlebnisse anderer Art zu sein. Einen Steinwurf entfernt vom Museum haben Anwohner am Stamm einer Eiche einen laminierten Ausdruck angenagelt, der in blauen Serifen fleht ›Liebe Brunftbeobachter, bitte überlasst das Grölen den Hirschen! Hier wohnen nämlich brave Menschen, die schlafen möchten.‹ Hundert Meter weiter entlang der Straße findet sich eine Straßenkasse. Dort darf man 3 Euro einwerfen für ›Mittsommernacht 2018 – den Honig aus dem heißesten Sommer seit Menschengedenken‹.

Ich möchte nichts mehr am Ende des ersten Fahrtags. Bis zur Unterkunft fehlen wenige Minuten, dann werde ich die Beine hochlegen.

Oder doch nicht?

Das Buch

  • Zwei Räder, ein Land: Per Fahrrad durch alle Bundesländer – Deutschland in 2451 Kilometern.
  • Mit 4 Farb- und 14 Schwarzweiß-Fotos, 4 Schaubildern sowie Übersichtskarte, Packliste und 16 Links zu Recherche-Clips.

tredition, August 2020, 188 Seiten

  • ISBN 9783749797561 (Paperback), 14,99 €
  • ISBN 9783749797578 (Hardcover), 22,99 €
  • ISBN 9783347098923 (e-Book), 6,99 €.

Der Klappentext

Jenseits der Metropolen nimmt Martin C Roos die Republik unter die Reifen seines Rennrads. Täglich fährt er rund hundert Kilometer, um in 24 Etappen alle 16 Bundesländer zu durchmessen (Karte). Dutzende Treffen und Gespräche füllen des Reporters kleine Reise-Agenda, mit der er große Fragen in Angriff nimmt: In welche Richtung driftet das Land? Wie gehen die Menschen mit Bedrohungen und Chancen um, wie richten sie ihr Dasein aus? Roos misst die leisen Pulstöne der Gegenwart gleichermaßen wie den Nachhall der Vergangenheit, auch seiner ganz persönlichen. Er staunt im Norden über ein Ehepaar, das alte Apfelsorten rettet, und im Süden, wie ein Rentner über Deutschland wettert. Im Ruhrgebiet erfährt der Reporter, wie politisch die Jugend sein kann. In Berlin erzählen ihm Stasi-Opfer von Heimatliebe und gewaltlosem Protest. Relikten der einstigen Teilung spürt Roos ebenso nach wie dem Limit seiner Kräfte. Tiefgehende Interviews, spontane Dialoge und Radabenteuer entlang der 2451 Kilometer langen Reise verdichtet er zu einer tiefsinnigen und einzigartigen Collage. Sie zeigt die erstaunlichen, bisweilen bizarren Seiten eines Deutschlands, das zugleich erfrischend und vertraut wirkt.

Bis Ende Februar 2021 bereits erschienen

Kap. 1Kap. 2Kap. 3Kap. 4Kap. 5Kap. 6Kap. 7 und hier das ganze Buch.

Das Foto zeigt das Buchcover, Titel: "Zwei Räder, ein Land: Mit dem Fahrrad durch alle Bundesländer – Deutschland in 2451 Kilometern.
Jenseits der Metropolen nimmt Martin C Roos die Republik unter die Reifen seines Rennrads. Täglich fährt er rund hundert Kilometer, um in 24 Etappen alle 16 Bundesländer zu durchmessen. Dutzende Treffen und Gespräche füllen des Reporters kleine Reise-Agenda, mit der er große Fragen in Angriff nimmt: In welche Richtung driftet das Land? Wie gehen die Menschen mit Bedrohungen und Chancen um, wie richten sie ihr Dasein aus? Roos misst die leisen Pulstöne der Gegenwart gleichermaßen wie den Nachhall der Vergangenheit, auch seiner ganz persönlichen. Er staunt im Norden über ein Ehepaar, das alte Apfelsorten rettet, und im Süden, wie ein Rentner über Deutschland wettert. Im Ruhrgebiet erfährt der Reporter, wie politisch die Jugend sein kann. In Berlin erzählen ihm Stasi-Opfer von Heimatliebe und gewaltlosem Protest. Relikten der einstigen Teilung spürt Roos ebenso nach wie dem Limit seiner Kräfte. Tiefgehende Interviews, spontane Dialoge und Radabenteuer entlang der 2451 Kilometer langen Reise verdichtet er zu einer tiefsinnigen und einzigartigen Collage. Sie zeigt die erstaunlichen, bisweilen bizarren Seiten eines Deutschlands, das zugleich erfrischend und vertraut wirkt.
Zwei Seiten aus dem Buch „Zwei Räder, ein Land“, die das gesamte Ortsregister enthalten.
Jenseits der Metropolen hat der RadelndeReporter auf einer 2.451 Kilometer langen Strecke alle 16 Bundesländer unter die Räder seines Rennrads genommen.
In den Umrissen Deutschlands steckt ein skeptischer Text zum Recherchieren bei der Fahrt durch alle Bundesländer.
POSTSKRIPTUM: Deshalb meidet der RadelndeReporter auf der Deutschlandfahrt die Metropolen – Selbstreflexionen Teil 1.