Das Weltraumjahr 2022: Unsere schönsten Ereignisse in Astronomie und Raumfahrt

Früheste Galaxien, eine Wolke aus Asteroiden, ein Weltraumspaziergang und ein Schwerkraftmonster im galaktischen Zentrum: Die Weltraumreporter blicken zurück auf die faszinierendsten Momente, die uns das Univerum im vergangenen Jahr beschert hat.

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Das mit dem James Webb Space Telescope im Infraroten aufgenommene und farbcodierte Bild zeigt in der unteren Hälfte die Sternentstehungsregion im Carina-Nebel in rot; oberhalb davon leuchtet Restgas blau, im Hintergrund sind Sterne zu sehen.

Völlig losgelöst

Die ISS ist nicht nur eine Internationale Raumstation, in ihr betreiben Menschen aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Russland und verschiedenen europäischen Ländern auch in unruhigen Zeiten gemeinsam Forschung. Insbesondere in Ausnahmesituationen, wie bei einem Einsatz in der lebensfeindlichen Umgebung des Weltraums, müssen sie sich aufeinander verlassen können. Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer arbeitete sechs Monate auf der ISS. Am 23. März führte er einen Außenbordeinsatz durch – und wurde dabei auch von einem Landsmann vom Erdboden aus fotografiert. /UR

Ein Astronaut im Raumanzug hangelt sich an der Außenkonstruktion der Internationalen Raumstation entlang. Im Hintergrund ist ein Ausschnitt der wolkenbedeckten Erde zu sehen.
Schwebend über der Erde: Der deutsche ESA-Astronaut Matthias Maurer arbeitet an der Außenkonstruktion der Internationalen Raumstation.
Das Bild zeigt einen orangefarbenen Ring mit asymmetrischen Verdickungen vor schwarzem Hintergrund.
Das Bild zeigt die engste Umgebung des Schwarzen Lochs im Herzen der Milchstraße Sgr A*. Am 12.5. haben Astronomen der Event Horizon Telescope Collaboration es der Öffentlichkeit präsentiert.
In der Grafik ist mittig im linken Bilddrittel ein gelber runder Fleck (Sonne) zu sehen, mit etwas Abstand auf Höhe zwischen fünf und sechs Uhr ist die Erde abgebildet, in noch weiterer Entfernung auf der Höhe von etwa zwei Uhr Jupiter. Die Sonne ist konzentrisch von blauen, grünlichen und noch weiter außen rötlichen Teilsegmenten von Kreislinien umgeben, die Bahnsegmente von Asteroiden darstellen..
Die Wegstücke von knapp 160 000 Asteroiden, die sie innerhalb von zehn Tagen zurücklegen, sind in dieser Grafik dargestellt. Die Farben geben an, wie nahe sie der Sonne (gelber Kreis) kommen: von Rot (die sogenannten Trojaner in der Umlaufbahn des Jupiter) bis Dunkelblau (am nächsten).
In dieser ersten Aufnahme des James Webb Space Telescope sind zahlreiche Galaxien zu sehen. Die zentralen in der Bildmitte gehören eine Galaxiencluster an, der mit seiner Masse das Licht dahinter liegender Galaxien umlenkt und verzerrt. So erschienen um den zentralen Cluster herum gebogene Objekte, Galaxien aus dem frühesten Universums.
Diese erste tiefe Feldaufnahme des James Webb Space Telescope zeigt den Galaxiencluster SMACS 0723 in einer Zeit vor 4,6 Milliarden Jahren. Seine Masse wirkt als Gravitationslinse wie ein riesiges Teleskop und lenkt das Licht dahinter liegender, noch viel weiter entfernter Galaxien um, die hier rötlicher und verzerrt erscheinen.
Die Abbildung zeigt das Spektrum eines Exoplaneten, die Linien von Wasser sind nicht scharf, sondern hügelartig verbreitert, was auf Wasser in Form von Dampf hindeutet.
Spektrum des Exoplaneten WASP 96b, einem heißen Jupiter, aufgenommen mit dem James Webb Space Telescope
Das mit dem James Webb Space Telescope im Infraroten aufgenommene und farbcodierte Bild zeigt in der unteren Hälfte die Sternentstehungsregion im Carina-Nebel in rot; oberhalb davon leuchtet Restgas blau, im Hintergrund sind Sterne zu sehen.
Im Infrarotlicht des James Webb Space Telescope gibt die Sternentstehungsregion im Carina-Nebel ganz neue Details frei.
In diesem Bild sind nebeneinander drei spiralartige Abbilder ein und derselben Galaxie M 74 zu sehen. Das linke stammt vom Hubble Space Telesope, das rechte vom James Webb Space Telescope, und das mittlere kombiniert beide Aufnahmen, Die Aufnahmen unterscheiden sich in ihrer Feinstruktur.
Sowohl das Hubble Space Telescope als auch jüngst das James Webb Space Telescope haben die Galaxie M 74 aufgenommen. Im sichtbaren Licht (links, HST) stechen Ansammlungen mit jungen blauen Sternen und rot leuchtendem, ionisiertem Wasserstoff hervor. In der Infrarotaufnahme des JWST (rechts) treten skelettartig ganz andere Strukturen zutage. Im mittleren Bild sind Daten der beiden Teleskope überlagert.
Zentrales Objekt in diesem Bild ist eine Feuerrad-artige Struktur in pinken und violetten Farben.
Die Catwheel-Galaxie (ESO350–40) erhielt ihre merkwürdige Struktur durch eine Galaxienkollision. In dieser Infrarotaufnahme des James Webb Space Telescope treten die Sternentstehungsgebiete und die Umgebung des zentralen Schwarzen Lochs besonders hervor.
Ein langgestreckter Kometenschweif in blau
Die beim Einschlag verursachte Trümmerwolke verwandelte Dimorphos kurzzeitig in einen Kometen mit Schweif, hier beobachtet vom Hubble-Teleskop.
Ein verschwommener Asteroid, Didymos, vor dunklem Hintergrund. Der Asteroidenmond Dimorphos daneben ist kaum erkennbar, aber von ihm gehen durch den Einschlag strahlenförmig Arme mit Auswurfmaterial aus.
Der Zusammenstoß von DART mit Dimorphos, beobachtet von LICIACube.
Gelbe, fadenförmige Strukturen entspringen büschelartig aus hell leuchtenden Flecken. Es sind Gasströme in der Korona der Sonne, die sich entlang von Magnetfeldlinien bewegen.
Aufnahmen des Extreme Ultraviolet Explorer an Bord der Sonde Solar Orbiter vom 13. Oktober 2022 zeigen Einzelheiten von nur 100 Kilometer Größe in der Korona der Sonne. Die Breite des Bildes entspricht dem 17-fachen Durchmesser unserer Erde.
Auf einer blauen Bühne stehen siebzehn Personen. Im Hintergrund ist ein Bild mit Perspektive auf Erde, Mond und Mars eingeblendet.
Die europäische Raumfahrtbehörde ESA stellte am 23. November 2022 ihre neuen Auszubildenden des europäischen Astronaut:innen-Programms vor.
Links im Bild ist ein Teil des Raummoduls Artemis zu sehen, auf der rechten Seite nimmt ein Ausschnitt des Mondes etwa zwei Drittel der Bildfläche ein. Neben dem Mondrand erscheint die weit im Hintergrund befindliche Erde als kleine blaue Kugel..
Eine Außenkamera an Bord des Orion-Raumschiffs hat nicht nur den Mond im Blick, sondern auch unsere Erde.

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