Warten auf ein Spenderherz: „Mein Leben wird nach der Transplantation ein anderes sein“

Dominik hat einen schweren Herzfehler, wäre fast gestorben. Nun wartet der 22-Jährige auf ein neues Herz, ein neues Leben. Zu Besuch im Deutschen Herzzentrum.

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Dominik mit seinem Herzunterstützungssystem auf der Kinderstation des Deutschen Herzzentrums in Berlin. Der 22-Jährige wartet seit Oktober auf ein neues Herz.

Das gleichmäßige Pumpgeräusch erfüllt das kleine Krankenhauszimmer. Hier, auf der Kinderstation des Deutschen Herzzentrums in Berlin-Wedding, sitzt Dominik leicht aufgerichtet in seinem Bett. Er wartet auf sein neues Herz. Seit Oktober dieses Jahres steht er bereits auf der Hochdringlichkeits-Warteliste für ein Spenderherz. Die Pumpe, ein mechanisches Herzunterstützungssystem, steht neben ihm auf dem Boden: ein Kasten auf Rädern. Mit zwei Schläuchen ist die Pumpe an Dominiks Herz angeschlossen, hält den 22-Jährigen am Leben.

Dominik ist erst der vierte Patient weltweit mit einer solchen mechanischen Herzunterstützung. „Das Geräusch höre ich gar nicht mehr“, sagt er und blickt auf die Schläuche. „Angenehm ist es nicht, aber was soll ich tun.“ Er zuckt mit den Schultern.

Herz-OP gleich nach der Geburt

Seit Februar liegt der Berliner nun schon im Herzzentrum, erst auf der Intensivstation, seit sechs Monaten ist er auf der Kinderstation, weil er „kleingeraten ist“, wie er selbst sagt. Aufgrund seines Herzfehlers ist er nur 1,53 Meter groß. Dominik ist nur mit einer linken Herzkammer auf die Welt gekommen, ein extrem schwerer Herzfehler. Er musste direkt operiert werden. Vor 40 Jahren wäre er schon wenige Stunden nach der Geburt gestorben. Doch die Kinderherzmedizin hat sich in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt. In mehreren Operationen ist es mittlerweile möglich, Herz und Gefäße so umzugestalten, dass das sauerstoffarme Blut ganz ohne rechte Herzkammer aus dem Körper passiv direkt in die Lunge fließt und die funktionsfähige linke Herzkammer das sauerstoffreiche Blut wieder in den Körper pumpt.

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Redaktion: Marcus Anhäuser