Danh Vo im CAPC Bordeaux

Elitäre Kunst in einer ehemaligen Lagerhalle für Kolonialwaren

7 Minuten
Marmorquader in einer Halle

Licht fällt durch die Fenster im Obergeschoss und teilt den zentralen Ausstellungsraum des CAPC musée d’art contemporain de Bordeaux in helle und dunkle Streifen. „La Nef“, das Kirchenschiff, ist das Herz eines Museums, das sich keiner adeligen Sammlung oder bürgerlichen Stiftung verdankt, sondern einer öffentlichen Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst. Erst nach und nach wurde das Kolonialwaren-Depot aus dem 19. Jahrhundert in den 1980er Jahren zum Museum umgebaut. Der atemberaubend schöne, zweischiffige Raum ist aber nicht der einzige Grund, weshalb sich in diesem Museum im Südwesten Frankreichs Sinnlichkeit und Intellektualität so wunderbar die Waage halten. Es ist die „tief empfundene Verantwortung gegenüber der innovativen Kraft der Kunst“ aller Beteiligten, die laut Bürgermeister Alain Juppé zur unverwechselbaren Strahlkraft des CAPC geführt habe.

ein großer Raum mit Steinwänden und Bögen [AI]
Das an der Garonne gelegene Gebäude des CAPC Bordeaux war im 19. Jahrhundert als Depot für Kolonialwaren wie Kaffee, Zucker oder Baumwolle gebaut worden.
Auf einem ungeformten Marmorblock hängt eine gerahmte Fotografie, die eine Hand einer Skulptur von Michelangelo zeigt.
Danh Vos Spiel mit Form und Material: Das auf dem grob zerteilten Marmorblock aufgehängte Foto zeigt die ebenso aus Marmor gearbeitete Hand der monumentalen David-Skulptur von Michelangelo.
Ein Spiegelkabinett in einer großen Halle aus Stein.
Im Spiegelkabinett „Take My Breath Away“ von Danh Vo hängen Fotografien aus Vietnam.