Bei Mexikos Solar-Rebellen

Im Land des aztekischen Sonnenvolks ist Solarenergie eine Chance für Arm und Reich. Immer mehr Familien und Unternehmen nutzen sie zum Kochen und für Prozesswärme. Die Regierung subventioniert derweil fossile Brennstoffe.

vom Recherche-Kollektiv Südamerika+Reporterinnen:
10 Minuten
ein Mann, der neben einer großen Satellitenschüssel steht [AI]

In Mexiko scheint an 300 Tagen im Jahr die Sonne. Doch Solarenergie wird bislang kaum genutzt. Wir haben drei Menschen getroffen, die das ändern wollen.

Über Santa María Yacochi im südlichen Bundesstaat Oaxaca liegt ein verlockender Duft nach würzigem Lagerfeuer und süßlichem Mais. In der armen, indigenen Bergregion in Mexikos südlichen Bundesstaat Oaxaca wird fast nur mit Holz gekocht. Es ist sieben Uhr morgens, und bei Familie Martínez von der Ethnie der Mixes blubbert das Kaffeewasser über dem offenen Feuer.

Das wirkt heimelig. Doch gesund ist das nicht. Die Wände und Töpfe in der Hütte von Familie Martínez sind schwarz vom Ruß. Vor allem die Frauen des Dorfes, die tagaus, tagein in der Küche stehen, atmen den Rauch ein und leiden schon jung an Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Das Holzsammeln ist außerdem eine Knochenarbeit, die vor allem Kinder und ältere Menschen erledigen.

eine Frau, die Holzstämme auf einem Pfad trägt [AI]
Alte Frau beim Holzsammeln in Santa Maria Yacochi in Oaxaca / Mexiko.
eine Frau steht hinter einem Tisch mit Essen [AI]
Victoria Aguilera in ihrer Solar-Küche bei Sazón del Sol (Geschmack nach Sonne) in Oaxaca / Mexiko.
eine Frau steht vor einem Gebäude mit Solaranlagen [AI]
Victoria Aguilera mit den gebastelten Solaröfen auf einem Workshop in Oaxaca / Mexiko.
eine Frau mit Hut, die Essen trocknet [AI]
Dehydrierung von Mangos mit Hilfe der Sonne auf einem Trockengerüst, das von Sazón del Sol entworfen wurde.
eine Gruppe von Frauen, die Gesichtsmasken tragen, arbeitet an einem Holztisch [AI]
In einem Workshop zur Herstellung von Solaröfen bei Sazon del Sol in Mexiko.
eine Gruppe von Menschen, die draußen stehen [AI]
Eine Ausstellung von Sazón del Sol auf dem Marktplatz von Oaxaca über den Bau von Solarküchen.
eine Gruppe von Menschen, die in einer Küche kochen [AI]
Traditionell wird auf dem Land in Oaxaca noch mit Holz gekocht, so wie in dieser Küche.
Gregor Schäffler steht vor seiner Parabol-Solarschüssel.
Gregor Schäpers vor seinem Scheffler-Solarpanel in El Cardonal/Hidalgo.
ein Mann steht neben einer zerbrochenen Metallplatte [AI]
Ein Scheffler-Paneel erhitzt einen Eisenkern direkt an der Hauswand. Auf der Innenseite befindet sich der Backofen, der solar betrieben wird.
ein Mann, der einen Kuchen hält [AI]
Gregor Schäpers mit seinem frischgebackenen Apfelkuchen aus seinem Solar-Backofen in der Vorführwerkstatt von Trinysol.
ein Metallrohre auf einem Dach [AI]
Die Parabolantennen von Inventive Power bei der Firma Nestlé in Jalisco /Mexiko.
ein Mann in einem weißen Hemd [AI]
Der Mitbegründer der Firma Inventive Power, Angel Mejía.
Solarpanels in einer Reihe [AI]
40 Angestellte hat Inventive Power inzwischen, 200 Projekte wurden bisher realisiert, über 5000 Tonnen Co2 dadurch eingespart. Hier der Solarpark beim Futtermittelhersteller Comfosa in Jalisco.