Das war 2021 in Südamerika

Im Jahresrückblick der Südamerika-Reporterinnen geht es unter anderem um einen seliggesprochenen Armenarzt, um die Rechte für die Natur und die Frauen und um die beste Köchin der Welt.

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Ein geschmückter Tänzer mit einem perlen- und federbesetzten Kopfschmuck

Eine Frau hält ein Schild in die Höhe mit der Aufschrift: Lasst eure Rosenkränze weg von unseren Eierstöcken – legale, kostenlose, freie und sicher Abtreibung
Das Recht auf straffreie und sichere Abtreibung ist eine der Forderung der feministischen Bewegungen in Lateinamerika – die Argentinierinnen hatten Erfolg.

Januar: „Es Ley“ – Argentinien legalisiert Abtreibungen

Es ist ein historisches Ereignis für die feministische Bewegung in Südamerika: Am 14. Januar tritt in Argentinien das Gesetz in Kraft, das Schwangerschaftsabbrüche bis zur 14. Woche kostenlos in öffentlichen Gesundheitseinrichtungen ermöglicht. Dafür hatten die Frauen in Argentinien jahrelang gekämpft.

Bisher ist Abtreibung nur in Uruguay, Kuba, Guayana, Französisch-Guayana, Mexiko-Stadt und dem mexikanischen Teilstaat Oaxaca legal. In Honduras, El Salvador, Nicaragua, der Dominikanischen Republik und Haiti sind Schwangerschaftsabbrüche vollständig verboten und stehen unter Gefängnisstrafe. In den meisten anderen Ländern sind sie unter bestimmten Umständen erlaubt – wie nach einer Vergewaltigung, bei Lebensgefahr für die Mutter oder den Fötus.

In den Ländern, in denen Abtreibung nicht legal ist, finden Abtreibungen trotzdem statt, aber im Geheimen ohne die entsprechende Gesundheitsversorgung. Das bedeutet ein hohes Verletzungsrisiko oder manchmal sogar den Tod für die betroffenen Frauen.

2021 gab es noch mehr gute Nachrichten in Sachen Gender-Gerechtigkeit in Südamerika: Argentinien führt für die trans- und nicht-binären Einwohnerïnnen geschlechtsneutrale Pässe ein und Chile legalisiert die gleichgeschlechtliche Ehe.

Ein Bildchen eines Mannes in schwarzem Anzug, Hut und Schnurrbart, in einer eingeschweißten Folie, damit man das Bildchen immer bei sich tragen kann.
Viele Venezolanerïnnen tragen immer ein Bildchen des selig gesprochenen Armenarztes Jose Gregorio Hernandez bei sich.
Eine Gruppe von Demonstrantinnen hält ein großes Banner fest mit der Aufschrift: „Feministinnen in den Verfassungskonvent“
„Feministinnen in den Verfassungskonvent“, fordern diese Demonstrantinnen – einige feministische Aktivistinnen haben es geschafft und werden Chiles neue Verfassung mitschreiben.
Gesicht ganz nah. Ein Mann mit gebräunter Haut, leichtem Bart, breiter Nase und schulterlangen schwarzen Haaren. Er trägt ein weißes Gewand, das typisch für die Indigenen der Sierra Nevada ist. Aus seinem halb geöffneten Mund ragt ein frisches Kokablatt.
Ein indigener Kogui kaut ein frisches Kokablatt. Kokapflücken ist Aufgabe der Frauen der Gemeinschaft und Teil der kulturellen Identität der Indigenen der Sierra Nevada de Santa Marta in Kolumbien, dem höchsten Küstengebirge der Welt. Die Pflanze ist seit Jahrhunderten Teil der andinen Kultur und gilt als heilig. Sie hilft Strapazen zu ertragen und ist sehr gesund. Doch mit vielen Chemikalien weiterverarbeitet wird sie zur Grundlage der Droge Kokain.
Gesicht eines freundlich blickenden Mannes.
Der „unbekannte“ Indigene Karapiru gehört zum Volk der Awá-Guajá, die im Bundesstaat Maranhão als Jäger und Sammler überleben. Es gibt noch etwa 300 Awá-Guajá.
Junge Frau mit losem Dutt in Holzfellerhemd vor unscharfer Berglandschaft.
Die Peruanerin Pía León wurde als beste Köchin 2021 ausgezeichnet.
Silberne und goldene Münzen mit einem großen B und zwei senkrechten Balken (wie beim Dollar-Symbol) liegen auf US-Dollar-Scheinen kreuz und quer.
Kryptowährungen wie den Bitcoin kann man weder sehen noch anfassen. Das ist also ein Symbolbild.
Zwei Frauen aus Haiti schauen einem neugeborenen Baby in die Augen.
Viele Haitianer:innen suchen in den USA ein bessere Leben und nehmen dafür einen gefährlichen Fußmarsch in Kauf.
Wohnzimmer, im Hintergrund eine Bücherwand. Auf einem weissen Sofa sitzt eine Frau mit Brille, schwarzem halblangem Haar, blauem Oberteil.
Die peruanische Investigativ-Journalistin Paola Ugaz hat sexuelle Missbräuche innerhalb der katholischen Kirche aufgedeckt.
Ein Klammeraffe sitzt auf einem Baum im Jaime Duque Park Zoo, Cundinamarca, Kolumbien.
„Los Cedros“ ist ein Hotspot der Biodiversität. In dem mehr als 6.000 Hektar großen Bergregenwaldgebiet leben viele bedrohte Arten, wie der Brillenbär, Braunkopf- und der Klammeraffe und viele endemische Amphibien.