Nach dem Militärputsch in Mali: „Die Modelle der Zusammenarbeit überdenken“

Christian Klatt, Büroleiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Mali, über die Wünsche der Bevölkerung und die Herausforderungen durch die Klimakrise.

vom Recherche-Kollektiv Afrika-Reporter:
12 Minuten
Zu sehen ist ein Pick-Up in militärgrün, in Tarnfarben. Auf der Ladefläche ist ein Geschütz aufmontiert, die Luft ist von Sand verhangen. Am Geschütz stehen US-amerikanische und malische Soldaten – offensichtlich eine Trainingssituation.

Was bisher geschah:

Im August hat ein Militärputsch Mali in die internationalen Schlagzeilen gebracht und Sorge bei Nachbarstaaten und westlichen Regierungen ausgelöst. Denn das westafrikanische Land und die angrenzenden Staaten im Sahel, dem kargen Streifen südlich der Sahara, sind seit Jahren „hotspots“ islamistischer Terrorgruppen, unter anderem Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida und der IS-Terrormiliz. Die Vereinten Nationen, Frankreich und die USA haben in Mali tausende Soldaten stationiert, um die Lage zu stabilisieren. Das ist gescheitert, stattdessen ist die Gewalt in den vergangenen Monaten auch in den Sahelstaaten Niger und Burkina Faso weiter eskaliert. Diverse islamistische Terrorgruppen haben ihren jeweiligen Aktionsradius ausgeweitet, die Zahl der zivilen Opfer ist in allen drei Staaten drastisch gestiegen.

Im Rahmen von Massenprotesten fordert die malische Bevölkerung seit Jahren mehr Sicherheit, aber vor allem auch politische Antworten auf die Krise in Mali – unter anderem ein Ende der weit verbreiteten Korruption. Viele Menschen haben den putschenden Militärs applaudiert.

Christian Klatt, Büroleiter der FES in Bamako/ Mali, sitzt auf einem Podium. Das Logo der Friedrich-Ebert-Stiftung ist im Anschnitt zu sehen.
Christian Klatt, Büroleiter der FES in Bamako/ Mali
Ein Mann in einem violetten Gewand und einem Turban geht vom Niger-Fluss weg auf den Betrachter zu. Im Hintergrund ist zu sehen, wie breit der Niger ist, immer wieder von Sandbänken durchbrochen. Vieh trinkt aus dem Fluss.
Im Norden von Mali, am Ufer des Niger-Flusses
Soldaten der französischen Militäroperation „Barkhane“ patrouillieren auf dem Markt von Gao, einer Stadt im Norden von Mali. Zu sehen sind ein französischer Panzer, die Soldaten und ein malischer Mopedfahrer mit einer Frau auf dem Beifahrersitz, der an dem Panzer vorbei fährt. Außerdem Lehmhäuser und andere Gebäude, die die Marktstraße säumen.
Soldaten der französischen Militäroperation „Barkhane“ patrouillieren auf dem Markt von Gao, einer Stadt im Norden von Mali.