Depression in der Coronakrise

Wie geht es Patienten während der Pandemie? Eine ehemalige Betroffene blickt besorgt zurück – Mediziner: Angst vor Ansteckung lässt Krankheit in den Hintergrund treten

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Eine Frau sitzt auf der Couch und legt aus Verzweiflung ihr Gesicht in den Schoß.

„Halten Sie Abstand!“ Dies ist eine der wichtigsten Botschaften in der Coronakrise. Der Begriff „Social Distancing“ gesellt sich hinzu. In den Pandemie-Plänen des Robert Koch-Instituts ist von „Isolierung durch Reduzierung der Sozialkontakte“, Ausschluss und Absonderung die Rede. Der erste Gedanke dazu von Karin Herrmann (Name geändert): „Das alles ist Gift für Menschen, die an einer Depression erkrankt sind.“

Die in Norddeutschland lebende 51-Jährige war vor einigen Jahren selbst betroffen. Depressionen und Ängste bestimmten ihr Leben. Nicht alle Behandlungen, die ihr helfen sollten, taten das. Aber insbesondere die Verhaltenstherapie während des stationären Aufenthaltes in einer Klinik brachte Besserung. Herrmann bezweifelt, dass diese Art der Therapie heute noch möglich ist.

Eine Frau sitzt auf ihrer mit Blumen reich geschmückten Terrasse und schaut verloren in die Ferne.
Menschen wissen bei Depressionen oftmals nicht weiter. Die Behandlung in Corona-Zeiten ist schwierig.
Ein Schild mit der Aufschrift „Gesundheit Nord, Klinikum Bremen-Nord, Psychiatrisches Behandlungszentrum“.
Zu Coronazeiten werden die klinischen Angebote von Patienten kaum genutzt.
Ein Laptop, auf dessen Bildschirm verschiedene Videokonferenz-Software zu sehen ist.
Die meisten der niedergelassenen Therapeuten haben auf Videokommunikation umgestellt.