Wie unterstütze ich mein Kind in Kita und Schule dabei, auf die Hygiene zu achten?

Tipps für kleine und große Kinder, um in der Schule und Kindertagesstätte möglichst sicher durch die Coronakrise zu kommen

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Das Bild zeigt die Hände eines Mädchens, das diese mit Seife in einem Waschbecken wäscht.

Bei RiffReporter berichten WissenschaftsjournalistInnen für Sie über die Pandemie

Eltern üben mit ihren Kindern von klein auf wichtige Hygieneregeln, wie zum Beispiel Händewaschen. Kinder sind durch die Corona-Pandemie in Schule und in die Kita mit neuen und strengeren Regeln konfrontiert, als sie vielleicht von zu Hause gewohnt sind. Hier geben wir 20 Tipps, wie Eltern diese Regeln ihren Kinder nahebringen können.

Die Schulen haben nach Vorgaben der Kultusministerien Hygienekonzepte erarbeitet. Dazu gehört zum Beispiel, dass sich SchülerInnen nicht zu nahe kommen, dass es Seife und warmes Wasser in den Toiletten geben muss und ob und wann Alltagsmasken in den Gebäuden und auf den Schulhöfen und Spielplätzen getragen werden sollen.

Was Eltern tun können, um ihr Kind beim Schul- und Kitabesuch zu unterstützen

Ein wichtiger Hinweis vorab: Sollte Ihr Kind besonders infektanfällig sein oder Vorerkrankungen haben, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt, ob Sie es überhaupt jetzt schon zur Schule schicken sollten. Wenn Ihr Kind einen Infekt hat, darf es die Schule nicht besuchen.

Tipps für Kita- und Kindergarten

  1. Kleine Kinder sind große Nachahmer. Deshalb ist das Wichtigste, dass Sie Ihrem Kind nicht nur erklären, worauf es ankommt, sondern es vor allem vorleben. Waschen Sie sich selbst die Hände, wenn es Ihr Kind tun soll. Verbinden Sie es mit einem Lied, das Ihr Kind mitsingen kann, zum Beispiel ein Geburtstagslied. Vermitteln Sie die Freude am Tun (auch, wenn das leichter gesagt ist, als getan).
  2. Kleine Kinder spielen eigentlich immer. Das können Sie nutzen. Malen Sie Ihrem Kind einen Virus auf Handrücken und Handinnenflächen und rufen Sie einen Wettbewerb aus: "Schaffst du es, das Virus bis heute Abend wegzuwaschen? Dann hast du gewonnen.“
  3. Nehmen Sie Ihrem Kind die Angst vor Maskenträgern, indem Sie ihm erzählen, dass unter vielen Masken ein Lächeln steckt. Starten Sie einen kleinen Wettbewerb: Wer schafft es, die Maske am längsten zu tragen, ohne sich an der Nase zu jucken oder sie zwischendurch runterzuziehen?
  4. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Kuscheln toll ist, aber im Moment niemand außer die Eltern und die Geschwister berührt werden sollen. Dabei helfen kleine Spiele und Bilder, etwa: Der Boden ist Lava, der Körper der anderen ist Lava. Oder: Wer am meisten lächelt und winkt, gewinnt!

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Sie Comics, die Ihren Kindern helfen können die Situation besser zu verstehen. Zum Beispiel, warum es wichtig ist, auf Virenjagd zu gehen. Hier der Link zum PDF des Comics “Agenten im Einsatz”, den man auch als Printversion bestellen kann.

Weiteres Material, das kindgerecht das Thema Hygiene vermittelt, können Sie ebenfalls kostenlos und zum Teil in vielen Sprachen bei der BZgA bestellen: Poster, Aufkleber, Broschüren.

Für Grundschul-Kinder

Für GrundschülerInnen gelten viele der Tipps, die für Kindergartenkinder geeignet sind: Sie lernen durch Spielen, Singen, Nachahmen. GrundschülerInnen können aber auch schon viele Erklärungen verstehen und behalten.

Erklären Sie Ihrem Kind, wofür die Abstandsregeln wichtig sind und was sie bedeuten:

  1. Wenn Ihr Kind den Sinn versteht, kann es die neuen Regeln leichter befolgen.
  2. Ermuntern Sie Ihr Kind, sich Spiele zu überlegen, bei denen man gut Abstand halten kann: Hüpfkästchen, Balancierspiele, Verstecken, Ratespiele statt Fangen, Rangeln, Ball spielen.
  3. Erläutern Sie Ihrem Kind die Vorteile von Warteschlangen, die es nun vermehrt vor Waschbecken und beim Betreten des Klassenzimmers gibt: Kein Gerangel und jeder kann sicher sein, dass er dran kommt.
  4. Ermuntern Sie Ihr Kind, immer ein Taschentuch in der Hosentasche zu haben. Und ermuntern Sie es, das Taschentuch auch zu benutzen. Nach dem Naseputzen muss das benutzte Tuch sofort in einen Mülleimer geworfen werden. Und Ihr Kind muss sich die Hände waschen. Wie es richtig geht, erklärt dieses Video.
  5. Üben Sie das Niesen und Husten in die Armbeuge.

Für Jugendliche in weiterführenden Schulen

Die Jugendlichen haben in der Regel keine Schwierigkeiten, die Regeln zu verstehen. Für sie kann es aber eine große Herausforderung sein, sie zu befolgen. Hier ist Geduld und Konsequenz wichtig. Aber vor allem, dass Jugendliche Vorbilder finden, an denen sie sich orientieren können.

Wenn Sie mit Jugendlichen über die Regeln sprechen, können Sie folgende Leitfragen nutzen:

  1. Was ist zu tun? Wie ist es zu tun?
  2. Warum ist das zu tun?
  3. Was passiert, wenn man es falsch macht oder nicht tut?

Das sind die wichtigsten Aspekte zur Hygiene, die Jugendliche beachten sollten:

  1. Andere nicht berühren: keine Umarmungen, kein Gerangel und Geschubse.
  2. Möglichst kleine Gesprächsgruppen in der Pause bilden, damit genügend Abstand eingehalten werden kann.
  3. In die Armbeuge niesen oder husten.
  4. Taschentücher benutzen. Nach dem Benutzen sofort in den Mülleimer werfen und Hände waschen.
  5. Händehygiene beachten: 20 Sekunden mit Seife waschen. Wie es richtig geht, erklärt dieses Video

Jugendliche stellen sich viele Fragen zu ihrer beruflichen Zukunft. Pflichtpraktika können zum Teil nicht angetreten werden. Welche Folgen hat das für berufliche Pläne? So lange es hierzu keine eindeutigen Antworten gibt, kann das sehr belastend sein. Unterstützung bieten schulpsychologische Dienste und psychologische Telefonberatungen. Bitte erkundigen Sie sich bei der Schule, den Landesbehörden und anderen Trägern von sozialen Hilfsangeboten.

Allgemeine Tipps

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können Sie Aufkleber und Poster bestellen, die Sie neben dem Waschbecken oder in der Wohnung anbringen können. Auf der Website finden Sie auch Links zu Videos, die Sie sich gemeinsam ansehen können, um zu lernen, wie man es richtig macht.

Übrigens: Desinfektionsmittel sind in Gemeinschaftseinrichtungen sinnvoll, zu Hause meist nicht. Wenn Sie Hand- oder Flächendesinfektionsmitteln verwenden möchten, achten Sie darauf, dass sie auch gegen Viren wirken. Geben Sie diese Mittel nicht Ihrem Kind mit. Die Schulen müssen selbst für ausreichend Hygiene sorgen.

Fazit

Bleiben Sie bei all den vielen Vorschriften möglichst entspannt und geduldig. Erklären Sie Ihren Kinder wichtige Regeln, falls sie sie wieder vergessen oder nicht befolgen wollen. Geben Sie auch Verantwortung an die Schulen und Kindergärten ab. Vieles klappt in der Gruppe besser als einzeln zu Hause. (Silke Jäger)