Verkehr: Hallo Zukunft!

Ausstellung „Der mobile Mensch“ im Universum Bremen

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Es sieht aus wie ein Fahrkartenautomat, es ist aber Teil des Mobilität-Spiels im Universum Bremen. Hier entscheiden die Gäste mit welchem Fahrzeug verschiedene Wege in der Stadt zurückgelegt werden sollen

Busy Streets – Auf neuen Wegen in die Stadt der Zukunft

„Das Auto ist eine vorübergehende Erscheinung. Ich glaube an das Pferd.“ Dieses Zitat von Kaiser Wilhelm II prangt in der Ausstellung „Der mobile Mensch – Deine Wege, deine Entscheidungen, deine Zukunft“ mit vielen anderen Zitaten an der Wand. Die Ausstellung im Bremer „Universum“ informiert über Alternativen zur Mobilität und regt vor allem dazu an, das eigene Verhalten zu hinterfragen. Denn viele Städte und Kommunen arbeiten bereits heute daran, dass viel weniger Wege und Kilometer mit dem eigenen Pkw zurückgelegt werden.

Das Herzstück von „Der mobile Mensch“ ist ein digitales Spiel. Um mitzumachen zu können, müssen die Besucher/innen sich zunächst einchecken wie in einem Hotel. Der Computer fragt, woher man kommt und wie man angereist ist. Die Angaben werden umgehend erfasst und in einem bunten Schaubild angezeigt. Das verdeutlicht: Verkehr ist nicht abstrakt, sondern setzten sich aus vielen individuellen Entscheidungen zusammen. An diesem Tag waren bislang 58 Prozent der Besucher/innen mit dem Auto angereist, acht Prozent zu Fuß gekommen und sieben Prozent mit dem Fahrrad.

An den folgenden Stationen werden Kinder und Erwachsene zum Mobilitätsmanager der fiktiven Stadt Brematopia. Sie müssen den Verkehr in der Stadt lenken, aber immer wieder auch kleine lebensnahe Entscheidungen treffen. Beispielsweise ob sie die Wasserkiste vom Supermarkt mit dem Lastenrad selbst nach Hause schaffen oder ob sie lieber einen Lieferdienst beauftragen.

Das ist eine der Stärken der Ausstellung. Sie regt dazu an innezuhalten und kurz über die vielen Entscheidungen rund um den Verkehr nachzudenken, die im Alltag spontan getroffen werden. Am Ende jeden Spiels erhalten die Teilnehmer ein kurzes Feedback, wie klimafreundlich die Entscheidungen tatsächlich waren – und was in Bezug auf Klima und Stauvermeidung besser gewesen wäre.

Neben vielen Informationen über Alternativen zum eigenen Auto verdeutlichen die acht Stationen, dass Faktoren wie Sicherheit, Verfügbarkeit oder Flexibilität die tägliche Verkehrsmittelwahl maßgeblich beeinflussen. Sie zeigen zudem, welchen Einfluss unsere Werte oder unsere Ansprüche bei diesen Entscheidungen haben.

Unsere Wertvorstellungen spiegeln sich auch in unserem Freizeit- und Urlaubsverhalten wider. Die Deutschen sind berühmt für ihre Lust am Reisen. Gleichzeitig findet ein Großteil der Bevölkerung mehr Klimaschutz wichtig. Beides in Einklang zu bringen ist gar nicht so einfach. Rund fünf Prozent aller klimaschädlichen Emissionen weltweit entstehen durch den Tourismus.

Wie viel CO2 jeder Urlaub produziert, illustriert eine Schautafel mit den ökologischen Reise-Fußabdrücken fünf verschiedener Reiseziele – von dem Strandurlaub auf Mallorca (1222 kg CO2Emissionen) über den Familienurlaub auf Rügen (258kg CO2) bis zum All-inclusive-Urlaub in Mexiko (7218 kg CO2).

Fünf grafische Fußabdrücke zeigen wie viel CO2 bei jedem Urlaubsziel produziert werden.
Rund fünf Prozent aller klimaschädlichen Emissionen weltweit entstehen durch den Tourismus.