„Wir müssten eigentlich eine riesige Demut vor dem Klimasystem haben“

Mit dem Segelschiff ins Zentrum des Superkapitalismus: Der Skipper Boris Herrmann über die Klimakrise auf dem Meer und seine Fahrt mit Greta Thunberg

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Ein Segelboot auf dem Meer.

Eigentlich hatte der deutsche Segelsportler nur noch eines im Sinn: Sich auf das legendäre Vendée-Rennen im kommenden Jahr vorzubereiten, bei dem es darum geht, allein um die Welt zu segeln. Doch dann hörte Herrmann, Jahrgang 1981, davon, dass die Klimaaktivistin Greta Thunberg nach einem umweltfreundlichen Reisemittel sucht, um auf den amerikanischen Kontinent zu gelangen.

Wenig später machte Herrmann, der bei zahlreichen Rennen zum Beispiel in die Antarktis und in andere entlegene Weltregionen gekommen ist, der 16-jährigen und ihrem Vater das Angebot, sie mit seinem Teamkollegen Pierre Casiraghi auf der Rennyacht „Malizia II“ nach New York zu bringen. Greta Thunberg will von dort unter anderem zum UN-Klimagipfel reisen. Mit an Bord des Schiffs wird auch der Filmemacher Nathan Grossmann sein.

Ausschlaggebend für das Angebot war, dass Herrmann sich seit vielen Jahren in Umweltfragen engagiert. Er hat ein Schulprogramm zum Klimawandel aufgebaut und arbeitet mit Klimaforschern zusammen. Unser Gespräch mit Boris Herrmann fand am 9. August in Hamburg statt.

Aufnahme von Boris Herrmann auf einem Boot.
Boris Herrmann
Segelboot auf dem Meer. Auf dem Segel steht „Prince Albert of Monaco Foundation“, „Unite behind the science“ und „A race we must win – climate action now!“
„Vereint hinter der Wissenschaft“ bei einem „Rennen, das wir nicht verlieren dürfen“ – so präsentieren Boris Herrmann und Pierre Casiraghi ihr Segelboot Malizia II, mit dem sie mit Greta Thunberg an Bord den Atlantik überqueren wollen.