Wüstenheuschrecken und Covid-19 - In Ostafrika wütet eine doppelte Plage

Die Covid-19-Pandemie hat auch Ostafrika erreicht. Dort treffen die Krankheit und deren wirtschaftliche Folgen auf eine Bevölkerung, die schon seit Wochen verzweifelt kämpft. Ihr Gegner: Billionen von Wüstenheuschrecken, die ganze Landstriche kahlfressen. Diese Plage ist noch nicht vorbei, es droht eine zweite, vielleicht noch schlimmere Welle. Der Kampf dagegen leidet unter den Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Infektionen.
Der Bauer Francis Mugwika lebt in einer fruchtbaren Gegend im Zentrum von Kenia, rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nairobi. Trotzdem steht er jetzt vor dem Nichts. Vor einigen Wochen haben Schwärme von Wüstenheuschrecken seine Felder heimgesucht. Nicht ein oder zwei Mal, sondern drei Mal, wie er der kenianischen Tageszeitung „Daily Nation“ erzählte.
„Wir haben so etwas noch nie erlebt“, sagte Mugikwa. „Wir sahen sie abends um sechs und fingen an, auf Töpfe und alles zu schlagen, womit wir Lärm machen konnten. Aber es waren einfach zu viele.“ Die gefräßigen Insekten verschonten nichts, weder seinen Mais noch die Bohnen oder Büsche und Gras. Und sein Vorratsspeicher ist fast leer, die nächste Ernte stand ja kurz bevor. Seinen Nachbarn erging es nicht besser. „Wir wissen nicht, was wir essen sollen.“
Plage von biblischem Ausmaß
Die derzeitige Heuschreckenplage in Ostafrika ist die schlimmste seit 25 Jahren. In Kenia haben die fliegenden Insekten schon seit 70 Jahren nicht mehr eine solche Verwüstung angerichtet. In dem Land am Indischen Ozean war noch vor wenigen Wochen ein besonders großer Schwarm unterwegs, der hunderte Millionen Insekten umfasste. Er war 60 Kilometer lang und 40 Kilometer breit, mit 2.400 Quadratkilometern hatte er annähernd dieselbe Ausdehnung wie das Saarland.
Ein durchschnittlicher Schwarm, der aus bis 40 Millionen Insekten besteht, kann nach Angaben der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO am Tag 150 Kilometer weit fliegen. In dieser Zeit vertilgt er so viel Nahrung, wie für 35.000 Menschen an einem Tag ausreichend wäre.
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