Malis Coup und Europas Scheitern

Der Militärputsch in Mali belegt das Scheitern der internationalen Politik. Seit Jahren sind tausende internationale Soldaten im Land, um Mali zu stabilisieren und die politische Krise zu beenden. Stattdessen nahm die Zahl bewaffneter Gruppen weiter zu, immer mehr Zivilisten wurden getötet, und die Islamisten vergrößerten ihren Einflussbereich.
Vermuteter Wahlbetrug hat den Unmut geschürt
Eines war der Militärputsch in Mali nicht: überraschend. Die Gründe für den Coup sind vielfältig, der Unmut schwelt seit Jahren. In den vergangenen Monaten gab es zwei wichtige Auslöser für die Verschärfung der Krise: Die Corona-Pandemie hat wegen geschlossener Grenzen, der zeitweisen nächtlichen Ausgangssperre und der verschärften Wirtschaftskrise bei einem großen Teil der Bevölkerung aus Unmut Zorn werden lassen. Ein weiterer wichtiger Auslöser: Die Unregelmäßigkeiten bei der Parlamentswahl im März und April dieses Jahres. Sie hätte schon 2018 stattfinden sollen, wurde aber aus Sicherheitsgründen verschoben. Nun wurde trotz der Corona-Pandemie gewählt, und obwohl etliche Wahllokale aus Sicherheitsgründen noch immer nicht öffnen konnten. Das entscheidende Problem aber: ein großer Unterschied zwischen den ersten vorläufigen Ergebnissen und dem Endergebnis. Nach offiziellen Angaben gewann die Regierungspartei RPM von Präsident Ibrahim Boubacar Keïta deutlich Stimmen hinzu. Deshalb wurden die Vorwürfe immer lauter, das Ergebnis sei manipuliert gewesen. Weil das Verfassungsgericht die Ergebnisse bestätigt hatte, wurde es in den vergangenen Wochen ebenfalls massiv kritisiert.
Staatsversagen und grassierende Korruption
Aber das waren nur die Auslöser, die Gründe liegen tiefer: Staatsversagen, grassierende Korruption und die Unfähigkeit oder der Unwillen der Armee, die Bevölkerung zu schützen. Mali befindet sich seit 2012 fast durchgehend in der Krise, angefangen mit einem Militärputsch im März 2012.
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